Von: Gallé,Volker
Worms-Verlag, 2021, 336 S., ca. 14 x 22 cm, Softcover
ISBN: 978-3-947884-51-3
28,00 €
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Das Buch von Volker Gallé ist eine Reiseerzählung in die Geschichtenwelt der Stadt Worms. Der Zeitreisende findet darin, was dem Autor bemerkenswert und nachdenkenswert war. Es gibt ein tief empfundenes Verhältnis zu Zerstörung und Wiederaufbau. Mehrfach und meist von der Frage nach dem Sinn begleitet. Ein Bußgedanke drängt sich auf: Was ist mein Anteil daran? Und man fragt sich, wie es zum Untergang kommen kann, stellvertretend für andernorts im Nibelungenlied. Da ist der nachhaltige Weg zur Stadtfreiheit, manchmal, aber nicht immer verbunden mit dem Impuls, die Freiheit der Person sich und anderen zu garantieren. Nicht nur bei Luthers Widerrufsverweigerung. Alles geschieht in einer Landschaft der Fülle: der Wonnegau mit Wein, Korn, Obst und Fisch. Aber es gibt auch Vertreibung und Verlust. Eine ineinanderfließende Vielfalt kultureller und religiöser Impulse. Die Frommen von Aschkenas hielten trotz brutaler Verfolgung an ihrem Worms fest. Durch die Industrialisierung einer mittelalterlichen Bürger- und Händlerstadt entstand eine starke Arbeiterbewegung links von der Mitte. Immer wieder taucht der Tagtraum vom Rheinadel an die Oberfläche. Vagabundierende Freiheit am Ufer des Stroms. Manchmal folgt dem wiederkehrend eine Sehnsucht nach der lieben Frau. Vom Stadtrand her. Marianische Fantasien. Mehr noch als eine Stadt der Geschichte ist Worms eine Stadt der Geschichten. Und man ist überrascht, wenn man hin und wieder in alten Texten denen zuhören kann, die sie erzählen. Anders als heute und dennoch mit uns verbunden.
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